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Unterkühlung

Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen anhaltenden Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Die Unterkühlung wird in zwei Stadien/ Schweregrade unterteilt.

Kreisverband
Hildesheim-Marienburg

Frau
Petra Lindinger

Am Neuen Horizont 1
31177 Harsum

Tel:  05121 16 84 - 29
Fax: 05121 16 84 - 30

petra.lindinger(at)drk.
hildesheim-marienburg.de

Unterkühlung Foto: DRK e.V.

Eine Unterkühlung im Stadium I erkennt man in kurzer Zeit an folgenden Symptomen:

  • Kältezittern
  • Atmung und Kreislauf sind gesteigert
  • Betroffener ist bei Bewusstsein erregt, später ruhiger

Maßnahmen

  • Notruf 112
  • Schutzhandschuhe anziehen
  • Betroffenen an einen warmen Ort bringen und langsam aufwärmen Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme Decken/Rettungsdecken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden
  • KEINE aktive Wärme z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
  • Wenn Betroffener bei Bewusstsein ist, warme, gut gezuckerte Getränke wie z.B. Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten (möglichst auch Körpertemperatur)

Eine Unterkühlung im Stadium II ist an folgenden Symptomen erkennbar:

  • Atmung verlangsamt sich
  • Muskelstarre tritt ein
  • Das Schmerzempfinden lässt nach
  • Zunehmende Müdigkeit, Bewusstlosigkeit

Maßnahmen

  • Notruf 112
  • KEINE Aufwärmversuche mehr unternehmen
  • KEINE aktive Wärme (z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
  • Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung laut "Hilfe" rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen
  • Stabile Seitenlage
  • Betroffenen zudecken
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen
  • Bei vorhandener Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung

Decke unterlegen/Zudecken eines Betroffenen

Ein Unfall stellt für den Betroffenen immer eine Ausnahmesituation dar und wird meist als sehr belastend empfunden. Bedingt durch die Verletzung/ Erkrankung und psychische Belastung friert der Betroffene selbst bei normalen Temperaturen, vor allem wenn durch die Einschränkungen der Kreislauf beeinträchtigt ist. Oft liegt der Betroffene bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes auch auf dem (kalten) Boden, wodurch es ebenfalls zu weiterem Wärmeverlust kommt. Um dies zu verhindern, ist der Wärmeerhalt durch das Unterlegen einer Rettungs-/Decke und das Zudecken des Betroffenen eine der wohl wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Für den Kälteschutz zeigt die silberne (nicht bedruckte) Seite der Rettungsdecke nach innen bzw. zum Betroffenen hin, und die goldene (bedruckte) Seite zeigt nach außen. Die Rettungsdecke soll nicht direkt am unbekleideten Körper anliegen.

Zum Zudecken dienen auch warme Kleidungstücke wie ein Mantel, Jacke u. Ä.

Unterkühlung Foto: DRK e.V.

Den Betroffenen an Schulter und Hüfte fassen und zu sich herumdrehen. Die Decke längs an der Seite des Betroffenen zu 2/3 gefaltet oder gerollt mit dem Wulst so dicht wie möglich an den Körper legen.

Betroffenen wieder auf den Rücken drehen und den Wulst unter dem Körper hervorziehen. Hierfür den Körper des Betroffenen ggf. leicht anheben.

Den Betroffenen zudecken.